Moments.. with Yes
 In den Songs kann man die Tiefe des Augenblicks förmlich spüren..
>from this moment on we share the world<
YES live zu erleben, ist immer wieder ein unvergessliches Ereignis. 
Überall glückliche und lächennde Gesichter.


YES-Symphonic-Europe-Tour
Diesmal wollte ich es genau wissen u. hatte 4x  das Glück, beim Event dabei zu sein.
In Berlin  u.  Amsterdam sogar in der 1. Reihe, genau vor Jon.
In jeder Stadt gab es großartige Erlebnisse mit der Band und den Fans. 
Am Ende dieser Seite könnt ihr meine persönlichen Eindrücke und andere Berichte lesen: 
 
 
 

Dualität  und  Einheit in MAGNIFICATION

Mit MAGNIFICATION hat Yes  eine Erneuerung einer lyrischen Vision geschaffen, die erstaunlich ist in  ihrer mehr als dreißig Jahre währenden Beständigkeit. Das Bindeglied in der romantischen Vision der Band ist Dualismus, oder die mythische Idee, daß das menschliche Leben eine Reise in  zwei miteinander verbundenen Welten ist, einer physischen und einer geistigen (spirituellen) , wobei die letztere die erste in einem sich ständig erneuernden Prozeß  des Wachstums und der Veränderung informiert und unterstützt. Idealerweise kommt man während der Reise des Lebens zu der Erkenntnis, daß diese dualen Welten sowohl  im Innern als auch außerhalb existieren und ein ganzheitliches Leben nur möglich ist mit der Erkenntnis, daß es absolut notwendig ist, die Harmonie beider herzustellen, sowohl „da draußen“ als auch „hier drinnen“.

Das Leben eines jeden wird folglich eine Bewegung durch die Welt und durch die Energien des Körpers hin zu einer tieferen, spirituellen Realität des Selbst. Diese Sehnsucht verwandelt die Welt in heiligen Boden,  der tatsächlich den Sinn der Trennung, der Dualität verliert. Ebenso verändert sich die Vision von der dualen Natur der gesamten Menschheit, indem man die eigenen geistigen Möglichkeiten betrachtet, die wiedergespiegelt werden in der Einheit ( dem Eins-Sein) der Welt. Letztendlich lernt der einzelne am Beispiel der Welt, daß er seinen eigenen, individuellen heiligen Boden finden und mit diesem einfach dadurch  in Einklang leben kann, andere zu lieben. 

Durch die Darstellung  dieser Bewußtseinsreise von der Dualität zur „alternativen Sicht“ des Lebens als essentielle Einheit, setzt MAGNIFICATION sicherlich die traditionelle Yesvision fort. Der Inhalt dieses Albums  ist jedoch ernster und der Ton dringlicher. Im Gegensatz zu THE LADDER, auf welchem fröhlich die „eine Welt“ des neuen Milleniums gefeiert wird, wird der Hörer durch MAGNIFICATION daran erinnert, daß die Party tatsächlich zu Ende ist und daß unsere Arbeit notwendiger denn je ist.

Es ist wahr, daß in einer Welt, die durch die Technik so viel kleiner geworden ist, die Menschen sich wie nie zuvor gegenseitig bei dem Versuch beeinflussen, eine gemeinsame Grundlage, eine Einheit, den verbindenden Geist für die gesamte Menschheit zu finden. Was uns jedoch ernüchtert, ist, daß diese Welt sich in tiefster Bedrückung befindet, getrennt gegen sich selbst und ihre höheren Instinkte. Auf diesem Album kommuniziert Yes mit größerer Direktheit –und einem tieferen Sinn für Melancholie – den Wahnsinn unseres eigenen Schaffens.  Neben diese nachdenkliche Besorgnis jedoch wird ein ebenso machtvoller Ausdruck der erlösenden Liebe gesetzt, die uns retten kann. Insbesondere „Spirit of Survival“, „ We Agree” und  „Dreamtime“ sind Werke, die dazu dienen, sowohl das Problem als auch die Lösung  zur Sicherung unserer Existenz, ja unseres  puren Überlebens zu verdeutlichen. 
 
 

Die Dissonanz am Ende von MAGNIFICATION bereitet uns sicherlich auf das vor, was uns in „Spirit of Survival „ erwartet, und zwar musikalisch und textlich. Jon Anderson erscheint traurig nach dem Missklang  von „In this world the gods have lost their way“, wodurch augenblicklich die Verbindung mit unserer geistigen Quelle unterbrochen wird. Die Furcht und die Verwirrung , die die Unschuld zerstören, werden durch die fast unerträgliche Spannung, die sowohl von der Band als auch vom Orchester erzeugt wird, noch grauenvoller. Insbesondere Steve Howe’s Gitarre wird brillant  eingesetzt, um ein Bild  von einer Welt zu zeichnen, die vielleicht unmittelbar vor ihrer Vernichtung steht. Da ist die Vorstellung  einer Dualität ; Rücksichtslosigkeit und Gier haben bereits das Licht unserer spirituellen Präsenz verlöschen lassen. Sind die Interpreten tatsächlich der pure „Geist des Überlebens“  (Spirit of Survival), so können sie nur hilflos in einem „Kreislauf des Chaos“ stehen.  Anderson’s Solostimme kehrt jedoch mit dem Glauben an „einen sichereren Ort zurück und von da an bekommt der Song einen hoffnungsvolleren, wenn auch sehr eindringlichen Charakter. Nach all’ dem gibt es in uns einen höheren Aspekt und dieser „Geist des Überlebens“ wird lebendig und mahnt uns, die Welt der Seele zu erweitern, wo Liebe, Weisheit und Einheit ( Eins-Sein ) sich über Zwietracht erheben und wo wir „einen sichereren Ort  finden können.

Das letzte Bild jedoch ist eine Rückkehr zum Kreislauf der Verwirrung  und Anderson endet dort, wo er begann: als eine einsame Stimme in einer Welt in der es tatsächlich scheint, als sei der leitende, einigende Geist verloren. Das ist der Schwere unseres Seins und das Verschmelzen unserer dualen Aspekte ist eine jetzt beginnende Arbeit, idealerweise mit der dualen Erkenntnis, daß (1) wir die verlorenen Götter sind  und (2), wir unsere höhere Natur und unser Eins-Sein finden können, indem wir die alles verwandelnde Liebe vergrößern.

Mit einer an Moody Blues erinnernden Melancholie verstärkt „We Agree „ die Ansicht, daß das Anerkennen unserer Dualität unsere Perspektive auf eine Art und Weise erweitern kann, die unser Leben verändert. Wie bei  „ Spirit of Survival „ beginnt der Song traurig, diesmal mit einem Beklagen unserer Ignoranz  und Gleichgültigkeit gegenüber der Not der Flüchtlinge. Die „Linkswende“, insbesondere in Gestalt von Liberalismus , ist bedeutungslos, wenn wir keine realistische Unterstützung anbieten und uns schließlich nur „umdrehen und wegschauen“ von jenen, die verwirrt sind.

Wahres Einfühlungsvermögen beginnt mit dem einfachen Anerkennen unserer Gleichwertigkeit ; und Anderson tut dies, indem er deutlich macht, daß wir in unserer Welt eine menschliche Rasse von Flüchtlingen erzeugt haben. Wir wurden unserem einzigen wahren  Zuhause entrissen, leben in Unfreiheit , in selbst angelegten Fesseln einerseits aus Intoleranz und Unterdrückung  und  andererseits aus Selbstgefälligkeit und Isolation. Ironischerweise sind wir eins in unserem Getrenntsein , jedoch, wie in „Spirit of Survival“, stellt sich dieser ersten eine neue Perspektive gegenüber. Auf einem anderen Niveau können wir unser spirituelles Eins-Sein durch kindliche Liebe, Akzeptanz und Einfühlungsvermögen für andere wiedererlangen. Dieser   „Song of Love” wird dadurch bewahrt, daß diese Übereinkunft  nicht oberflächlich, sondern fürsorglich und aktiv ist. Obwohl sie auf spiritueller Grundlage steht, ist sie doch umsetzbar und daher in der Lage, wahrhaftig unser Leben zu ändern. Dieser unerwartete und dramatische Ruf an unseren Geist zeigt erneut die dringende Notwendigkeit, unsere duale Natur zu erkennen und durch Liebe zu vereinigen.

„Dreamtime“ ist ein Yes-Meisterwerk und zumindest auf diesem Album der poetischste Ausdruck sowohl der Beschränkungen als auch der Potentiale, die in unserer Dualität stecken. Es ist zuallererst eine Mahnung, zu „den Sternen, zur Erde“ zu schauen, auf der Suche nach einer Ordnung, die die Einheit aus Stoff und Geist reflektiert. Unsere „Traumzeit“ ist unsere Möglichkeit, unsere eigene Menschlichkeit (sowohl kollektiv als auch individuell) mit dem „perfekten Ort“ zu verbinden, der unsere spirituelle Identität ist. Als Ergebnis unseres ewig rätselhaften  Abgetrenntseins sind wir „blind“ für diesen höheren Bereich und daher „verloren“ , selbst im Licht des Tages. Die Wahrheit jedoch ist, daß der heilige Ort im Hier-und-Jetzt liegt, da in dieser Traumzeit die Welt durch den Geist bewegt wird und der Mensch erkennt, daß dieselbe Kraft des Lebens ihn zu spirituellem Höhenflug  bewegt. 

Und wie sich dieser Song in die Lüfte erhebt! Während dieses Fluges wird der Mensch  in einer „interaktiven Vision“ eins mit der Natur und dem „einzig wahren Selbst“, das die Göttlichkeit sieht, ja sich mit ihr –was noch wichtiger ist-  identifiziert .Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass so, wie die Natur ihre Spiritualität instinktiv durch ihre physischen Prozesse findet, wir diese außerdem bewusst durch unsere Sinne erlangen. Plötzlich bekommen die Worte der Propheten und Lehrer dieser Welt Gültigkeit bis in alle Ewigkeit. Aus der Sicht dieses Fluges befinden wir uns physisch und geistig in Übereinstimmung mit der Welt.  Dies ist der Menschheit inspirierendstes Urbild eines Traumes—der Aufstieg dorthin, wo „die Seele ewiglich“ ist und wo beide Welten eins werden.  „Wir sind im Himmel“ und ungeachtet einer weiteren Mahnung an unseren schlafenden Zustand, ist „Dreamtime“  ein ermunternder Aufruf an die Menschheit mit dem Ziel eines Erwachens und des erlösenden Fluges, der „ewig, ewig, ewig“ dauert.

Die beiden letzten Songs des Albums, „In the Presence Of“ und „Time Is Time“ zeigen uns, daß es letztendlich keinen Unterschied zwischen  menschlicher und göttlicher Liebe gibt. Wenn  dieser Traum erfüllt ist, sind beide so gleich, daß die traurigere, unterdrücktere Seite der Dualität einfach verschwunden ist. Obwohl diese Thematik in der Musik von Yes oft behandelt wurde, scheint die Band diese Botschaft der Hoffnung in immer neuen und verwegenen Variationen zu beleben. Obwohl jeder Song dieses Albums auf die eine oder andere Art letztlich zu dieser Sichtweise beiträgt, sind die drei oben diskutierten Hauptwerke besonders wichtig wegen ihres Plädoyers für den sowohl seine dualen Aspekte versöhnenden als auch das Fliegen lernenden Menschen. Indem sie „das Lied der Liebe bewahren“, verbinden sie uns einmal mehr mit der Zeitlosigkeit von Mythos, Romantik und, ja selbst der Komponisten des Progressive Rock , die sie entlang ihres Weges inspiriert haben.  Wie viele von uns Yesfans der ersten Generation hören nicht die lyrische und musikalische  Hochachtung—ob subtil oder offensichtlich-- , die den Beatles, Moody Blues oder Renaissance entgegengebracht wird?  MAGNIFICATION zollt einerseits all jenen Einflüssen Ehrerbietung, vergrößert aber sicherlich andererseits auch das einzigartige musikalische Wunder : YES.
 

Original: “Duality and Oneness in MAGNIFICATION” Notes From the Edge #258 von  John Adair 
Übertragung  in die deutsche Sprache (mit Genehmigung des Autors) :      Ralph Möller (ralph_moeller@web.de) 
 
 


 
 

1. Kerstin, Berlin-ICC, 9.11.01
Nach dem englischen Text folgt der Bericht in deutscher Sprache.!! 

It was a night that you won't forget for the rest of your life, and probably no coincidence that YES performed at Berlin exactly on November 9th. On November 9th, 1989 the Berlin wall was opened, and on the very same day, 12 years later, for many fans the heaven over Berlin was opened. 
In order to make reference to this connection, we had made a blue, illuminated giant balloon with a corresponding writing on it. We had planned on bringing the ballon into the concert hall and intended  to let it rise there. Regrettably, the stubborn and arrogant security staff took advantage of their so  very important duty and finally, after a lot of  hassle, would not let us in with the balloon. Surely, they have never listened to YES music. 
Nevertheless, the concert was overwhelming. I was lucky and had a seat first row center and often made eye contact with Jon Anderson and Alan White. It felt like being transferred to a different  universe. 
As usually, it took quite a while for the audience to unbend. At the end of the show, everyone became excited, and the excitement of the audience let the musicians beam with joy. It was a great joy for all  people at this event to meet so many kindred  spirits.                   . 
To Alan:    Many thanks for the two drumsticks. A gift of inestimable, ideal value. 
To Jon:      I am very happy that I was able to hand over my thanks and  my message 
                  to you in person after all. Thank you for the sign from you. 

Es war ein Abend, den man im Leben nie mehr vergißt und wohl auch kein Zufall, daß YES genau am 9.11. in Berlin auftraten.  Am 9.11.89 öffnete sich die Berliner Mauer und exakt am selben Tag, 12 Jahre später, öffnete sich für viele Fans der Himmel über Berlin. Um auf diesen Zusammenhang hinzuweisen, hatten wir einen blauen, beleuchteten Riesenballon mit entsprechender Aufschrift  gebastelt. Diesen Ballon wollten wir dann im Konzertsaal steigen lassen. Leider machten die sturen  Sicherheitskräfte von ihrem ach so wichtigen Amt Gebrauch und ließen uns letztendlich nach vielem hin und her mit dem Riesenballon nicht rein. Die hatten wohl noch nie YES-Musik gehört. 
Das Konzert war dann trotzdem überwältigend. Ich hatte das Glück in der ersten Reihe in der Mitte zu sitzen und hatte dadurch oft Blickkontakt mit Jon Anderson und Alan White. Man fühlte sich in ein anderes Universum versetzt. 
Wie üblich dauerte es etwas lange, bis die Menge so auftaute. Zum Ende der Show war auch der letzte Bann gebrochen und die Begeisterung  des Publikums ließ die Musiker noch  mal erstrahlen. Was nur die Menschen in den vorderen Reihen sahen, Alan White kämpfte zum Schluß für einen ganz kurzen Moment mit Freudentränen, als er so die applaudierende Menge betrachtete. 
Es war wohl für alle Anwesenden eine große Freude so viele Gleichgesinnte zu treffen. 

To Alan:    Nochmals ganz herzlichen Dank für die beiden  Schlagzeugstöcke. 
                 Ein Geschenk von unschätzbarem,  ideellen  Wert. 
To Jon:      Ich bin sehr glücklich, daß ich Dir meinen Dank und meine Botschaft doch noch 
                 persönlich übergeben konnte. Danke für das Zeichen von Dir. 
This is the best concert I have EVER seen.
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2. Kerstin, Leipzig-Gewandhaus,10.11.01
Es fällt mir schwer die richtigen Worte  zu finden. Gestern, das Konzert in Berlin war schon
fantastisch. Was ich allerdings im Leipziger Gewandhaus erlebte war eine magische Atmosphäre, wie aus einem fernen Universum. In diesem schönen Konzerthaus hatte man auch eine  hervorragende Akustik. Überall sah man glückliche Gesichter, was YES auch sehr berührte. „High vibrations“ overall. Unter den jungen Sinfonikern waren wohl auch schon einige YESfans dabei, denn sie spielten mit großer Begeisterung. Leider ging auch diese Ereignis irgendwann zu Ende. Am nächten Tag im Büro wunderten sich einige Leute über meinen immer noch lächelnden  Gesichtsausdruck. Allerdings konnte ich darauf nichts antworten, denn das versteht ja nur ein Yesfan. 
Thank you YES, your Music is so  important, just in this time. We must  do everything, that the people and the next generation never will forget this music. 
YES is THE BAND of all times!!! 

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.Gisela, Hamburg  19.11.2001

YES = DAS GROSSE TIEFE INNERE JA! 

                                     YES = DAS JA TROTZ ALLEM! 

                                                             YES = DAS JA ZU DIR SELBST! 

Ja, und das ist die Botschaft, mit der ich nach einem Konzert von YES, mit tiefer Freude
im Herzen, in die Welt schwebe.
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An alle "Wissenden": 
Hier steht der Bericht eines "Unwissenden"  Journalisten 
der Rheinischen Post v. 20.11.01:
 20.11.2001 in der Philipshalle
 In der "Symphonic Tour 2001" gab die  Gruppe "Yes" vor über  2000 begeisterten Fans  sein Konzert in der Philipshalle. Die Idee, gemeinsam mit einem Sinfonie-Orchester aufzutreten,  hatten bereits mehrere Rockgruppen. Legendärer Pionier war Jon  Lord, der seine Hardrock-Band "Deep Purple" mit den Londoner Sinfonikern zusammenbrachte. Aber auch "Procol Harum", "Metallica"   und die "Scorpions" machten die Rechnung auf, nach der, Rock mit  Klassik addiert, klassischer Rock herauskommen solle. Den  "Scorpions" gebührt die Ehre, sich da besonders verrechnet zu  haben.  Bei ihrer "Symphonic Tour 2001" gab nun "Yes" mit dem European  Festival Orchestra in der Philipshalle ein zweieinhalbstündiges,  umjubeltes Konzert. Eigentlich hatte man von den britischen  Classic-Rockern, die ihre erfolgreichste Zeit vor rund dreißig Jahren  hatten, ein derartiges Projekt schon viel früher erwartet. Ihre häufig als Suiten arrangierten, bis zu 20 Minuten langen Songs bieten reichlich freien Klangraum, den früher Keyboarder Rick Wakeman mit orgiastischen Klangbildern füllte. Gleichwohl hakte es beim Start mit "Close To The Edge" etwas. Weder das Zusammenspiel innerhalb der Band noch das mit dem Orchester klang nach perfekt abgestimmter Harmonie. Dabei hatte   Dirigent Larry Groupe seine jungen Talente, die mit verblüffend viel  Spass und Temerament ihre Sache angingen, gut im Griff. Aber "Yes",  mit den Gründungsmitgliedern Jon Anderson (Gesang, Perkussion  und Gitarre), Steve Howe (Gitarren), Chris Squire (Bass) sowie dem Bruford-Ersatz Alan White (Schlagzeug) und dem Wakeman-Ersatz   Tom Brislin (Keyboards) brauchte offenbar Zeit zum Warmspielen. Die über 2000 Fans in der bestuhlten Halle störten kleinere klangliche Unstimmigkeiten weniger.  Nach 20 Minuten "Close To The Edge", das mitunter hart nach am Rande des Erträglichen klang, gab es dennoch bereits frenetischen  Jubel. Wie Anderson selbst bei der Ankündigung von "Ritual", einem Song aus dem 73er Album "Tales From Topographic Oceans",  konstatierte, hat ein "Yes"-Konzert den Charakter eines Rituals, eines Treffs von Freunden eben. Mehrheitlich angegraute Fans  versenken sich zurück in die rock musikalischen Favoriten ihrer  Jugend, dürfen sich jung dabei fühlen.  In diesem Bewußtsein hört man sich die zugegebenermaßen  technisch brillante Fingerfertigkeit auf mindestens einem Dutzend   verschiedener Gitarren eines Steve Howe, die die basszupfende  Einfallslosigkeit in Person von Chris Squire sowie die Ver suche, wahlweise wie Kate Bush oder ein Mitglied der "Bee Gees" zu  klingen, von Jon Anderson an. Doch mit Klassikern wie "Long  Distance Run around" sowie "Your Move" schürte "Yes" die  Begeisterung.    Zu den Höhepunkten aber zählten vielmehr Solo-Einlagen von Steve  Howe, der in dem Song "Course Of The Day" mit flinken Fingern  US-Country und englischen Folk harmonisch und witzig    zusammenpickte, und das entfesselte Trommelquartett von White,  Anderson, Squire und Brisley. Die Songs des neuen Albums   "Magnification" wie das gleichnamige Titelstück, "Don`t Go" oder "In  The Presence Of" sorgten in ihrem abgespeckten Sound für wenig Aufmerksamkeit. Dieses Konzert war der Erinnerung gewidmet; da  möchte niemand "ja" zur Zukunft von "Yes" sagen. 
BERND   SCHUKNECHT 

Traurig, daß damit noch Geld verdient wird. 

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