![]() |
![]() |
|
![]() |
>from this moment on we share the world< |
YES
live zu erleben, ist immer wieder ein unvergessliches Ereignis.
YES-Symphonic-Europe-Tour
Dualität und Einheit in MAGNIFICATION Mit MAGNIFICATION hat Yes eine Erneuerung einer lyrischen Vision geschaffen, die erstaunlich ist in ihrer mehr als dreißig Jahre währenden Beständigkeit. Das Bindeglied in der romantischen Vision der Band ist Dualismus, oder die mythische Idee, daß das menschliche Leben eine Reise in zwei miteinander verbundenen Welten ist, einer physischen und einer geistigen (spirituellen) , wobei die letztere die erste in einem sich ständig erneuernden Prozeß des Wachstums und der Veränderung informiert und unterstützt. Idealerweise kommt man während der Reise des Lebens zu der Erkenntnis, daß diese dualen Welten sowohl im Innern als auch außerhalb existieren und ein ganzheitliches Leben nur möglich ist mit der Erkenntnis, daß es absolut notwendig ist, die Harmonie beider herzustellen, sowohl „da draußen“ als auch „hier drinnen“. Das Leben eines jeden wird folglich eine Bewegung durch die Welt und durch die Energien des Körpers hin zu einer tieferen, spirituellen Realität des Selbst. Diese Sehnsucht verwandelt die Welt in heiligen Boden, der tatsächlich den Sinn der Trennung, der Dualität verliert. Ebenso verändert sich die Vision von der dualen Natur der gesamten Menschheit, indem man die eigenen geistigen Möglichkeiten betrachtet, die wiedergespiegelt werden in der Einheit ( dem Eins-Sein) der Welt. Letztendlich lernt der einzelne am Beispiel der Welt, daß er seinen eigenen, individuellen heiligen Boden finden und mit diesem einfach dadurch in Einklang leben kann, andere zu lieben. Durch die Darstellung dieser Bewußtseinsreise von der Dualität zur „alternativen Sicht“ des Lebens als essentielle Einheit, setzt MAGNIFICATION sicherlich die traditionelle Yesvision fort. Der Inhalt dieses Albums ist jedoch ernster und der Ton dringlicher. Im Gegensatz zu THE LADDER, auf welchem fröhlich die „eine Welt“ des neuen Milleniums gefeiert wird, wird der Hörer durch MAGNIFICATION daran erinnert, daß die Party tatsächlich zu Ende ist und daß unsere Arbeit notwendiger denn je ist. Es ist
wahr, daß
in einer Welt, die durch die Technik so viel kleiner geworden ist, die
Menschen sich wie nie zuvor gegenseitig bei dem Versuch beeinflussen,
eine
gemeinsame Grundlage, eine Einheit, den verbindenden Geist für die
gesamte Menschheit zu finden. Was uns jedoch ernüchtert, ist,
daß
diese Welt sich in tiefster Bedrückung befindet, getrennt gegen
sich
selbst und ihre höheren Instinkte. Auf diesem Album kommuniziert
Yes
mit größerer Direktheit –und einem tieferen Sinn für
Melancholie
– den Wahnsinn unseres eigenen Schaffens. Neben diese
nachdenkliche
Besorgnis jedoch wird ein ebenso machtvoller Ausdruck der
erlösenden
Liebe gesetzt, die uns retten kann. Insbesondere „Spirit of Survival“,
„ We Agree” und „Dreamtime“ sind Werke, die dazu dienen, sowohl
das
Problem als auch die Lösung zur Sicherung unserer Existenz,
ja unseres puren Überlebens zu verdeutlichen.
Die Dissonanz am Ende von MAGNIFICATION bereitet uns sicherlich auf das vor, was uns in „Spirit of Survival „ erwartet, und zwar musikalisch und textlich. Jon Anderson erscheint traurig nach dem Missklang von „In this world the gods have lost their way“, wodurch augenblicklich die Verbindung mit unserer geistigen Quelle unterbrochen wird. Die Furcht und die Verwirrung , die die Unschuld zerstören, werden durch die fast unerträgliche Spannung, die sowohl von der Band als auch vom Orchester erzeugt wird, noch grauenvoller. Insbesondere Steve Howe’s Gitarre wird brillant eingesetzt, um ein Bild von einer Welt zu zeichnen, die vielleicht unmittelbar vor ihrer Vernichtung steht. Da ist die Vorstellung einer Dualität ; Rücksichtslosigkeit und Gier haben bereits das Licht unserer spirituellen Präsenz verlöschen lassen. Sind die Interpreten tatsächlich der pure „Geist des Überlebens“ (Spirit of Survival), so können sie nur hilflos in einem „Kreislauf des Chaos“ stehen. Anderson’s Solostimme kehrt jedoch mit dem Glauben an „einen sichereren Ort zurück und von da an bekommt der Song einen hoffnungsvolleren, wenn auch sehr eindringlichen Charakter. Nach all’ dem gibt es in uns einen höheren Aspekt und dieser „Geist des Überlebens“ wird lebendig und mahnt uns, die Welt der Seele zu erweitern, wo Liebe, Weisheit und Einheit ( Eins-Sein ) sich über Zwietracht erheben und wo wir „einen sichereren Ort finden können. Das letzte Bild jedoch ist eine Rückkehr zum Kreislauf der Verwirrung und Anderson endet dort, wo er begann: als eine einsame Stimme in einer Welt in der es tatsächlich scheint, als sei der leitende, einigende Geist verloren. Das ist der Schwere unseres Seins und das Verschmelzen unserer dualen Aspekte ist eine jetzt beginnende Arbeit, idealerweise mit der dualen Erkenntnis, daß (1) wir die verlorenen Götter sind und (2), wir unsere höhere Natur und unser Eins-Sein finden können, indem wir die alles verwandelnde Liebe vergrößern. Mit einer an Moody Blues erinnernden Melancholie verstärkt „We Agree „ die Ansicht, daß das Anerkennen unserer Dualität unsere Perspektive auf eine Art und Weise erweitern kann, die unser Leben verändert. Wie bei „ Spirit of Survival „ beginnt der Song traurig, diesmal mit einem Beklagen unserer Ignoranz und Gleichgültigkeit gegenüber der Not der Flüchtlinge. Die „Linkswende“, insbesondere in Gestalt von Liberalismus , ist bedeutungslos, wenn wir keine realistische Unterstützung anbieten und uns schließlich nur „umdrehen und wegschauen“ von jenen, die verwirrt sind. Wahres Einfühlungsvermögen beginnt mit dem einfachen Anerkennen unserer Gleichwertigkeit ; und Anderson tut dies, indem er deutlich macht, daß wir in unserer Welt eine menschliche Rasse von Flüchtlingen erzeugt haben. Wir wurden unserem einzigen wahren Zuhause entrissen, leben in Unfreiheit , in selbst angelegten Fesseln einerseits aus Intoleranz und Unterdrückung und andererseits aus Selbstgefälligkeit und Isolation. Ironischerweise sind wir eins in unserem Getrenntsein , jedoch, wie in „Spirit of Survival“, stellt sich dieser ersten eine neue Perspektive gegenüber. Auf einem anderen Niveau können wir unser spirituelles Eins-Sein durch kindliche Liebe, Akzeptanz und Einfühlungsvermögen für andere wiedererlangen. Dieser „Song of Love” wird dadurch bewahrt, daß diese Übereinkunft nicht oberflächlich, sondern fürsorglich und aktiv ist. Obwohl sie auf spiritueller Grundlage steht, ist sie doch umsetzbar und daher in der Lage, wahrhaftig unser Leben zu ändern. Dieser unerwartete und dramatische Ruf an unseren Geist zeigt erneut die dringende Notwendigkeit, unsere duale Natur zu erkennen und durch Liebe zu vereinigen. „Dreamtime“ ist ein Yes-Meisterwerk und zumindest auf diesem Album der poetischste Ausdruck sowohl der Beschränkungen als auch der Potentiale, die in unserer Dualität stecken. Es ist zuallererst eine Mahnung, zu „den Sternen, zur Erde“ zu schauen, auf der Suche nach einer Ordnung, die die Einheit aus Stoff und Geist reflektiert. Unsere „Traumzeit“ ist unsere Möglichkeit, unsere eigene Menschlichkeit (sowohl kollektiv als auch individuell) mit dem „perfekten Ort“ zu verbinden, der unsere spirituelle Identität ist. Als Ergebnis unseres ewig rätselhaften Abgetrenntseins sind wir „blind“ für diesen höheren Bereich und daher „verloren“ , selbst im Licht des Tages. Die Wahrheit jedoch ist, daß der heilige Ort im Hier-und-Jetzt liegt, da in dieser Traumzeit die Welt durch den Geist bewegt wird und der Mensch erkennt, daß dieselbe Kraft des Lebens ihn zu spirituellem Höhenflug bewegt. Und wie sich dieser Song in die Lüfte erhebt! Während dieses Fluges wird der Mensch in einer „interaktiven Vision“ eins mit der Natur und dem „einzig wahren Selbst“, das die Göttlichkeit sieht, ja sich mit ihr –was noch wichtiger ist- identifiziert .Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass so, wie die Natur ihre Spiritualität instinktiv durch ihre physischen Prozesse findet, wir diese außerdem bewusst durch unsere Sinne erlangen. Plötzlich bekommen die Worte der Propheten und Lehrer dieser Welt Gültigkeit bis in alle Ewigkeit. Aus der Sicht dieses Fluges befinden wir uns physisch und geistig in Übereinstimmung mit der Welt. Dies ist der Menschheit inspirierendstes Urbild eines Traumes—der Aufstieg dorthin, wo „die Seele ewiglich“ ist und wo beide Welten eins werden. „Wir sind im Himmel“ und ungeachtet einer weiteren Mahnung an unseren schlafenden Zustand, ist „Dreamtime“ ein ermunternder Aufruf an die Menschheit mit dem Ziel eines Erwachens und des erlösenden Fluges, der „ewig, ewig, ewig“ dauert. Die
beiden letzten
Songs des Albums, „In the Presence Of“ und „Time Is Time“ zeigen uns,
daß
es letztendlich keinen Unterschied zwischen menschlicher und
göttlicher
Liebe gibt. Wenn dieser Traum erfüllt ist, sind beide so
gleich,
daß die traurigere, unterdrücktere Seite der Dualität
einfach
verschwunden ist. Obwohl diese Thematik in der Musik von Yes oft
behandelt
wurde, scheint die Band diese Botschaft der Hoffnung in immer neuen und
verwegenen Variationen zu beleben. Obwohl jeder Song dieses Albums auf
die eine oder andere Art letztlich zu dieser Sichtweise beiträgt,
sind die drei oben diskutierten Hauptwerke besonders wichtig wegen
ihres
Plädoyers für den sowohl seine dualen Aspekte
versöhnenden
als auch das Fliegen lernenden Menschen. Indem sie „das Lied der Liebe
bewahren“, verbinden sie uns einmal mehr mit der Zeitlosigkeit von
Mythos,
Romantik und, ja selbst der Komponisten des Progressive Rock , die sie
entlang ihres Weges inspiriert haben. Wie viele von uns Yesfans
der
ersten Generation hören nicht die lyrische und musikalische
Hochachtung—ob subtil oder offensichtlich-- , die den Beatles, Moody
Blues
oder Renaissance entgegengebracht wird? MAGNIFICATION zollt
einerseits
all jenen Einflüssen Ehrerbietung, vergrößert aber
sicherlich
andererseits auch das einzigartige musikalische Wunder : YES.
Original:
“Duality
and Oneness in MAGNIFICATION” Notes From the Edge #258 von John
Adair
1.
Kerstin, Berlin-ICC,
9.11.01
It was a night
that you won't
forget for the rest of your life, and probably no coincidence that YES
performed at Berlin exactly on November 9th. On November 9th, 1989 the
Berlin wall was opened, and on the very same day, 12 years later, for
many
fans the heaven over Berlin was opened.
Es war ein Abend, den man
im Leben
nie mehr vergißt und wohl auch kein Zufall, daß YES genau
am
9.11. in Berlin auftraten. Am 9.11.89 öffnete sich die
Berliner
Mauer und exakt am selben Tag, 12 Jahre später, öffnete sich
für viele Fans der Himmel über Berlin. Um auf diesen
Zusammenhang
hinzuweisen, hatten wir einen blauen, beleuchteten Riesenballon mit
entsprechender
Aufschrift gebastelt. Diesen Ballon wollten wir dann im
Konzertsaal
steigen lassen. Leider machten die sturen Sicherheitskräfte
von ihrem ach so wichtigen Amt Gebrauch und ließen uns
letztendlich
nach vielem hin und her mit dem Riesenballon nicht rein. Die hatten
wohl
noch nie YES-Musik gehört.
To Alan:
Nochmals ganz herzlichen Dank für die beiden
Schlagzeugstöcke.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
YES = DAS GROSSE TIEFE INNERE JA! YES = DAS JA TROTZ ALLEM! YES = DAS JA ZU DIR SELBST! Ja, und das ist die Botschaft, mit der ich
nach einem
Konzert von YES, mit tiefer Freude
An alle
"Wissenden":
Traurig, daß damit noch Geld verdient wird. |
|||||